In Kooperation mit:

PEKo 1.1

Konzept zur Verstetigung des Gewaltpräventionsprojektes PEKo im Setting der stationären Altenpflege

Ziel von PEKo 1.1 ist es, in den teilnehmenden Einrichtungen der stationären Altenpflege Maßnahmen zur Vermeidung von Gewalt zu entwickeln. Diese werden anschließend in den Arbeitsalltag integriert und evaluiert. Ein dafür erarbeitetes Modulhandbuch, das neben Hintergrundinformationen zum Thema Gewalt in der Pflege auch einen Maßnahmenkatalog beinhaltet, soll den Einrichtungen bei der Umsetzung der Maßnahmenentwicklung helfen.

 

Das Projekt PEKo 1.1 schließt sich an das bisherige Gewaltpräventionsprojekt PEKo 1.0 im Setting der stationären Altenpflege an. Es fokussiert zum einen die weitere Begleitung der bereits am Projekt teilnehmenden Einrichtungen und zum anderen die Schulung und anschließende Begleitung zur möglichst eigenständigen Durchführung des Projektes neuer interessierter Einrichtungen anhand eines Modulhandbuchs. Dieses basiert auf den Erkenntnissen, Ergebnissen und Erfahrungen des Ursprungsprojektes sowie weiterer externer, wissenschaftlicher Erkenntnisse. 

Module des Handbuchs

Module des Handbuchs neu 2

Das PEKo-Modulhandbuch und dessen Handhabung wird zu Beginn der Studienteilnahme vorgestellt. Hierzu findet durch die Mitarbeiter:innen der Studienzentren eine Einführungsveranstaltung in den Einrichtungen statt, in der das Personal hinsichtlich des Handbuchs geschult wird. Teilnehmende Einrichtungen werden im Lauf des Projektzeitraums einmal pro Quartal von den Mitarbeiter:innen der Studienzentren besucht. Hierbei finden regelmäßig Reflektion und Austausch statt, wobei Unklarheiten oder Fragen geklärt und beantwortet werden. Geplant sind ebenso Telefonate oder Videokonferenzen nach Bedarf. Die Studienzentren können während der gesamten Projektlaufzeit kontaktiert werden.

Weitere Bausteine zur Durchführung des Projektes sind:

  • Einführungs-/Auftaktveranstaltung mit Beschäftigen und Bewohner:innen sowie Angehörigen zur Vorstellung der Inhalte, Ziele und Komponenten des Projektes. Die Einführungsveranstaltung wird von den teilnehmenden Einrichtungen selbst organisiert und durchgeführt. Das jeweilige Studienzentrum stellt hierfür eine Powerpoint-Präsentation zu Verfügung, an dem sich orientiert werden kann.
  • Bestimmung von PEKo-Beauftragte:n: Je nach Organisationsstruktur und -größe wird mindestens eine Person pro Einrichtung als „PEKo-Beauftragte:r“ benannt. Idealerweise bringt der/die ernannte PEKo-Beauftragte Vorerfahrungen und Kompetenzen in Teamführung und/oder Projektplanung mit. Für die gesamte Projekt-dauer wird er/sie die Verantwortung in der Durchführung und Entwicklung von Maßnahmen tragen. Die wissenschaftlichen Mitarbeiter:innen aus den jeweiligen Studienzentren stehen als Ansprechpersonen im Hintergrund zur Verfügung. Die Aufgabenbereiche der PEKo-Beauftragten sind insbesondere:
    • Erkennen organisatorischer Veränderungsbedarfe zum Thema Gewalt
    • Planung und Unterstützung bei der Entwicklung sowie Implementierung der Maßnahmen
    • Koordination von PEKo-Team-Treffen
    • Praxisnahe Ansprech- und Beratungsinstanz für Beteiligten der Einrichtung
    • Ansprechperson für die Studienzentren
  • Bildung von PEKo-Teams: Die zuständigen PEKo-Beauftragten bilden in Zusammenarbeit mit interessierten Mitarbeiter:innen einrichtungsinterne Arbeitsgruppen, welche aus zwei bis maximal acht Mitgliedern bestehen. Nach ihrem Ermessen organisieren diese selbst (unter Koordination des/der PEKo-Beauftragte:n) die Gestaltung und die Häufigkeit von PEKo-Treffen. Sowohl die Planung als auch die Umsetzung der Maßnahmen stehen hierbei im Vordergrund.
  • Organisation der PEKo-Zirkel: Den einzelnen PEKo-Teams soll ein Austausch mit anderen am Projekt PEKo teilnehmenden Einrichtungen ermöglicht werden. Hierzu können im Sinne von Qualitätszirkeln einrichtungsübergreifende Treffen in der Region organisiert werden, in denen die Mitarbeiter:innen der Studienzentren die Moderation übernehmen. Die inhaltliche Ausgestaltung bleibt jedoch den PEKo-Teams selbst überlassen. Idealerweise schließen sich bis zu vier Einrichtungen in regionaler Nähe zusammen, um An- und Abreiseaufwand möglichst gering zu halten. Die PEKo-Zirkel sind auch als Online-Meetings durchführbar.
  • Beratung und Betreuung der Einrichtungen: Das zuständige Studienzentrum begleitet und betreut die teilnehmenden Einrichtungen während der gesamten Projektlaufzeit. Je nach Pandemielage wird zu Beginn entweder ein Vor-Ort-Besuch oder ein digitales Treffen geplant. Die PEKo-Teams sollen so selbständig wie möglich bei so engem Kontakt wie nötig arbeiten. Neben einem geplanten Besuch pro Halbjahr werden die Einrichtungen deshalb monatlich telefonisch oder online (Videotelefonie) kontaktiert. Ziel der Kontaktaufnahme ist es, den Einrichtungen zu ermöglichen Feedback zum Verlauf zu geben bzw. sich Rat für das weitere Vorgehen einzuholen. Die Mitarbeiter:innen des jeweiligen Studienzentrums können bei Bedarf zusätzlich kontaktiert werden.

Übersicht des Projektablaufs

Projektablauf PEKo 1.1 neu 2

Wissenschaftliche Begleitung (Evaluation)

Zu Beginn des Projektes werden die Beschäftigten zu ihren Erfahrungen mit Gewalt schriftlich befragt. Anhand von Fragebögen soll hierbei die Ausgangssituation erhoben werden. Um den Erfolg des Projekts sichtbar zu machen, füllen die Mitarbeiter:innen der Einrichtung nach 12 Monaten den gleichen Fragebogen wie zu Beginn der Studie aus. In Ergänzung sind zum Projektende (nach 12 Monaten) Einzel- und Gruppeninterviews geplant, um Erfahrungen und Meinungen im Umgang mit dem PEKo-Modulhandbuch einzuholen.

Erwartete Ergebnisse

Das Folgeprojekt PEKo 1.1 liefert Erkenntnisse darüber, ob die Sensibilität des Personals aufgrund der Umsetzung mittels eines Modulhandbuchs erhöht und präventive Strukturen geschaffen werden können. Der Fokus wird zusätzlich auf die Selbstständigkeit der Einrichtungen und deren Art und Weise der Umsetzung der Maßnahmen aus dem Modulhandbuch gelegt. Zudem soll geprüft werden, ob die Maßnahmen zu  einer Senkung der Häufigkeit von Gewaltereignissen in den Einrichtungen führen.

Studienregistrierung

Studienzentrum Köln:

Marco Sander, M.A.

Isabelle Rüttgers, B.Sc.


Studienzentrum Halle:

Natalie Nguyen, M.Sc.

Studienzentrum Fulda:

Stefanie Freytag, M.Sc.