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Hintergrund

Gewaltereignisse im Kontext der Gesundheitsversorgung sind keine seltenen Vorkommnisse, von denen Personal, aber auch pflegebedürftige Personen und deren Angehörige betroffen sein können. Trotzdem war Gewalt lange ein Tabuthema, das erst jetzt in den Fokus gerückt ist.

Eines der im „Leitfaden Prävention in stationären Pflegeeinrichtungen“ des GKV-Spitzenverbandes explizit ausgewiesenen Handlungsfelder ist die Prävention von Gewalt in der Pflege. Bislang existieren jedoch keine belastbaren Nachweise über die Wirksamkeit solcher Präventionsprogramme. Zur Bearbeitung dieses Themas hat sich mit Unterstützung der Techniker Krankenkasse ein Verbund aus vier Hochschulen gebildet, die Universität zu Köln, Universität zu Lübeck, die Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg und die Hoch-schule Fulda.

 

Zunächst wurden im Projekt PEKo 1.0 gewaltpräventive Maßnahmen, Handlungsleitlinien und Konzepte zur Gewaltprävention in den teilnehmenden Pflegeheimen entwickelt und der Erfolg wissenschaftlich bewertet. Erste Ergebnisse zeigen einen Einfluss auf die Häufigkeit von Gewaltvorkommnis-sen. Die hier entwickelten und erprobten Maßnahmen wurden von unseren Praxispartner:innen bewertet und von den Studienzentren zu einem sogenannten PEKo-Toolkit (Modulhandbuch) zusammengefasst. Aus diesem Vorprojekt sind mehrere Folgeprojekte entstanden: In PEKo 1.0 werden zum einen die bereits teilnehmenden Einrichtungen weiter begleitet und zum anderen wird das entwickelte Modulhandbuch von weiteren stationären Pflegeeinrichtungen angewendet und getestet. In PEKo 2.0 wird das Projekt auf weitere Settings ausgeweitet: Krankhäuser und ambulante Pflegeeinrichtungen. Auch hier sollen zielgruppenspezifische Gewaltpräventionskonzepte entwickelt und nachhaltig in die Praxis eingeführt werden.

Zielstellung des Projekts PEKo

Das Ziel des Präventionsprojekts PEKo zur partizipativen Entwicklung von Konzepten zur Prävention von Gewalt in der Pflege in stationären Pflegeeinrichtungen ist es, die teilnehmenden Einrichtungen im Bereich der Gewaltprävention zu sensibilisieren und gemeinsam Maßnahmen zu entwickeln, um Gewaltvorbeugung möglichst nachhaltig in einen konzeptionellen Rahmen zu überführen.

 

Teilnehmende Einrichtungen haben die Möglichkeit, ein auf ihre Situation abgestimmtes Gewaltpräventionskonzept zu entwickeln und einrichtungsspezifische Handlungsleitlinien festzulegen. Die Mitarbeitenden erlernen den Umgang und die Vermeidung von Gewalt in ihrer Einrichtung. Insgesamt sollen Gewaltereignisse in der Gesundheitsversorgung reduziert, Beteiligte für dieses Thema sensibilisiert und eine nachhaltigen Handlungssicherheit im Umgang mit dem Themenkomplex Gewalt implementiert werden.